Die Inhalte für eure Abizeitung zu haben, reicht noch nicht aus, ihr wollt die Abizeitung ja dann irgendwann auch in den Händen halten. Was dazu noch fehlt: Eine Druckerei. Aus unserer Abizeit wissen wir, dass einen ziemlich viele Druckereien gerne als Kunden hätten und um einen werben. Gleichzeitig wird man mit einer ganzen Ladung von Fachbegriffen zugetextet, die einem wenig sagen. Wir versuchen hier, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Ein paar Worte vorweg. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Ihr könnt zu einer der mittlerweile zahlreichen Internetdruckereien gehen, die sich auf den Druck von Abizeitungen spezialisiert haben. Auf Grund der Größe und Spezialisierung können diese Anbieter euch meist einen besseren Preis machen. Die andere Möglichkeiten sind lokale Druckereien bei euch in der Nähe. Die sind meist etwas teurer, aber können oft kurzfristiger liefern und es ist manchmal leichter, wenn man jemanden hat, mit dem man direkt reden kann. Am Besten holt ihr euch von beiden Arten von Druckereien Angebote ein und entscheidend dann nach Preis und Sympathie.
Druckmuster. Insbesondere die auf Abizeitungen spezialisierten Anbieter bieten meist an, euch kostenlose Muster zuzuschicken: Entweder eine andere in dieser Druckerei gedruckte Zeitung oder einen „Musterkatalog“, der dann meist die verschiedenen angebotenen Papier- und Druckarten enthält. Wenn ihr mit der Suche nicht allzu knapp dran seid, macht davon Gebrauch!
Flexibilität. Wenn ihr dann Angebote eingeholt habt, achtet darauf bzw. fragt nach, ob ihr euer Angebot ohne böse Überraschungen im Preis noch abändern könnt, zum Beispiel, wenn ihr plötzlich doch 20 Seiten mehr oder weniger braucht oder doch mehr Exemplare drucken wollt. Eine seriöse Druckerei wird euch grob sagen können, auf welche Art sich das im Preis bemerkbar macht.
Abgabe- und Liefertermin. Wenn ihr ein Angebot akzeptiert, achtet darauf, dass der Liefertermin und der Termin, zu dem ihr die Daten abgegeben haben müsst, fest im Angebot oder der Auftragsbestätigung stehen, damit es hinterher keine Missverständnisse gibt und die Zeitung erst nach eurem Abi kommt. Manche Druckereien bieten kostenlos an, dass ein Grafiker der Druckerei nochmal vor Druck über die Zeitung schaut, ob technisch alles in Ordnung ist. Viele Druckereien liefern euch einen Vorabdruck zur Kontrolle. Nutzt das und plant ein bisschen Zeitpuffer ein, falls ihr noch Dinge ändern müsst.
Auflagengröße. Bei der Entscheidung, wie oft ihr eure Abizeitung drucken sollt, können wir euch keinen wirklich guten Tipp geben. Wir selbst sind bei unserer Abizeitung mit dem zwei- bis dreifachen der Schülerzahl recht gut gefahren, aber das ist von Schule zu Schule stark unterschiedlich und ihr solltet natürlich immer auch das finanzelle Risiko im Blick behalten, das ihr nicht alle los werdet. Am besten ist, ihr fragt mal beim letzten Jahrgang eurer Schule nach, vielleicht haben die Erfahrungswerte für euch.
Farbe oder schwarz-weiß. Das ist eine grundlegende Entscheidung, die ihr treffen müsst. Schwarz-Weiß-Druck ist deutlich günstiger, aber eine Abizeitung mit Farbfotos hat unabstreitbar ihren Wert. Viele Druckereien bieten es an, manche Seiten schwarz-weiß und manche farbig zu drucken. Das kann ein guter Kompromiss sein, wenn ihr knapp im Budget seid.
Grammatur/Papierstärke. Die Stärke von Papier wird in Gramm pro Quadratmeter gemessen. „Normales“ Druckerpapier hat üblicherweise 80g/m², College-Blöcke manchmal nur 70g/m². Für die Innenseiten einer Abizeitung sind, insbesondere wenn ihr Fotos druckt (die ja nicht durchscheinen soll), durchaus Stärken von 135g/m² angemessen. Ein bisschen weniger ist nicht schlimm (ab 100g/m² ist wohl in Ordnung), mehr als 135g/m² ist eher unnötig und unhandlich. Häufig liest man den Werbebegriff „Bilderdruckpapier“. Das ist meist durchaus eine gute Wahl.
Bindung und Umschlag. Auch wenn die Druckereien oft teure Hardcover-Bindung anbieten, haben die meisten Abizeitungen eine Softcover-Bindung (auch „Taschenbuch-Bindung“ genannt). Wenn eure Abizeitung sehr sehr dick wird, kann man Ringbuchbindung überlegen, aber wir würden es vermeiden. Der Umschlag ist dabei auch aus Papier, das aber deutlich dicker seien sollte als die Innenseiten. Das absolute Minimum ist in unseren Augen 300g/m², wenn die Druckerei mehr anbietet, nehmt mehr, der preisliche Unterschied ist meist gering. Während wir bei den Innenseiten eine „Veredelung“ oder „Kaschierung“ für unnötig halten, ist sie hier sinnvoll. Ob glänzend oder matt, solltet ihr anhand eures Motivs entscheiden, was besser passt. Prägungen und Sonderfarben könnt ihr machen, wenn das absolut perfekt zu eurem Design passt, ansonsten lohnt es das Geld nicht.
Alle Angaben und Tipps in diesem Artikel haben reinen Empfehlungscharakter, basieren auf unseren Erfahrungen und wir können keine Garantie für Richtigkeit übernehmen.