Warum abiapp.net Geld kostet

Veröffentlicht am von Raphael Raphael auf Google+ in der Kategorie Hinter den Kulissen

Uns wird des Öfteren die Frage gestellt, warum wir uns entschieden haben, abiapp.net gegen eine Gebühr anzubieten statt einen Weg zu finden, es kostenlos zu betreiben, wo doch Abijahrgänge selten zu viel Geld haben, schon gar nicht am Anfang der Abiplanung. Wir haben uns entschieden, trotz der abschreckenden Wirkung eine niedrige Gebühr zu verlangen, weil wir nicht glauben, dass AbiturientInnen so einfach gestrickt sind. Wir glauben, dass wir in der Lage sind, euch davon zu überzeugen, dass sich die Ausgabe lohnt. Und zwar in dem wir euch erklären, was die Alternativen wären.

Fakt ist, dass einige Kosten entstehen. Selbst wenn man von den unzähligen Stunden, die wir in dieses Projekt stecken, absieht, zahlen wir für den reibungslosen Betrieb jeden Monat Servermiete und weil wir uns wünschen, dass das Projekt ein Erfolg wird, geben wir eine für uns Studenten recht große Menge Geld für Werbung aus, denn von ganz allein wird man dann doch nicht bekannt. Wir mussten also irgendeinen Weg finden, zumindest die laufenden Kosten zu decken. Wir glauben aus folgenden Gründen, dass eine kleine Gebühr nicht nur für uns, sondern auch für euch die beste Lösung ist.

Natürlich hätten wir die laufenden Kosten aus unserer eigenen Tasche bezahlen und abiapp.net völlig frei anbieten können. Dann müssten wir auf Werbung verzichten, aber könnten das Projekt auf Sparflamme durchaus betreiben. Das Problem ist nur: Auch wir müssen unsere Miete bezahlen und ein Projekt, das Geld kostet statt einzubringen, läuft in die Gefahr, langfristig vernachlässigt und nicht weiter gepflegt zu werden. Anderen Projekten ist das passiert. Das Internet ist voll von nett gemeinten Projekten, die irgendwann der Stillstand befallen hat. Das wollen wir nicht, dafür ist uns abiapp.net zu schade. Wir wollen euch auch in Jahren noch nicht nur eine moderne, erstklassige Plattform bieten, sondern vor allem auch einen Support, der euch auf alle eure E-Mails freundlich und kompetent antwortet, Fehler schnell behebt und stetig neue Funktionen hinzufügt.

Die offensichtliche Möglichkeit, mit einer Internetseite Geld zu verdienen, ist natürlich Werbung. Wir hätten abiapp.net mit Werbung versehen können. Oben eine Linkzeile, unten ein blinkendes Banner, rechts eine bunte Anzeige und bei jedem zehnten Seitenaufruf ein Fenster, das sich quer über den Inhalt schiebt. Im Ernst, das will niemand. Wir glauben nicht, dass ihr die Seite gerne benutzen wollen würdet, wenn sie mit Werbung vollgestopft wäre. Und wir wünschen uns, dass ihr sie gerne benutzt. Jeden Tag, ein ganzes Jahr lang. Das macht keinen Spaß mit Werbung.

Wer das ernsthaft benutzen wollte, würde einen AdBlocker verwenden und das Projekt würde wieder nichts abwerfen. Außerdem sind wir zu klein, um ein eigenes Werbenetzwerk aufzubauen und hätten Werbung über ein Netzwerk wie Google einbinden müssen, dabei halten wir es für ethisch verwerflich, die Daten unserer Nutzer einem anderen Anbieter auf dem Silbertablett zu präsentieren. Fazit: Wir wären unglücklich, ihr wärt unglücklich.

Die andere Möglichkeit wäre ein Sponsor gewesen, zum Beispiel eine große Abizeitungs-Druckerei, die uns finanziert und an die wir uns anhängen. Das wäre für euch auf den ersten Blick bequem, es gäbe nur ein wenig erträgliche Werbung und die Benutzung würde euch nichts kosten. Auch für uns wäre es bequem, wir hätten ein sichereres Einkommen mit dem Projekt und müssten weniger stark dafür kämpfen, mehr Schulen von uns zu überzeugen. Wir sind Sponsoring nach wie vor nicht vollständig abgeneigt, aber es gibt auf den zweiten Blick einen ganz gewichtigen Grund, warum wir uns nicht komplett über Sponsoring finanzieren wollen. Der Grund klingt erst einmal sehr offensichtlich, hat aber große Auswirkungen: Ihr wärt nicht unsere Kunden. Unser Kunde wäre der Sponsor, ihr wärt eher Ware, die wir dem Sponsor anbieten.

Bekanntlich ist der Kunde König, und das bedeutet, dass wir in allen unseren Entscheidungen über beispielsweise die Entwicklung von neuen Funktionen nicht darüber nachdenken müssten, was euch am besten gefällt, sondern was unserem Sponsor am besten gefällt oder am meisten nützt. Uns ist es deutlich lieber wenn ihr unsere Kunden seid und wir damit euren Interessen verpflichtet, und euch wahrscheinlich auch.

All diese Gründe legen nahe, statt uns abhängig zu machen oder euch mit Werbung zukleistern, klar und ehrlich eine einmalige Zahlung von euch zu verlangen – ohne versteckte Kosten, ohne Datenverkauf, ohne fremde Interessen. Damit lösen sich all die oben genannten Interessenkonflikte in Luft auf. Und wir glauben wirklich, dass wir einen Preis festgelegt haben, den jede Stufe zahlen kann. Der Druck von Raphaels Abizeitung (es war eine kleinere Schule) hat etwa 1.300 € gekostet – unsere Gebühr von 60 € bzw. 35 € ist dagegen wirklich verschwindend. Und wir geben uns alle Mühe, dass wir das Geld wert sind.